WEGEN UMBAU GEÖFFNET

Graue Energie, Urban Mining, zirkuläres Bauen, …, viele starke Worte die gerne im aktuellen Architekturdiskurs angebracht werden. In der Theorie klingt das immer logisch und sinnvoll, gute Lösungsansätze für die Krisen der Zeit. Aber wie sieht beispielsweise zirkuläres Bauen, also eine Kreislaufwirtschaft der Baumaterialien konkret aus? Unter anderem mit genau dieser Frage beschäftigte sich das deutsche Team auf der Architektur Biennale 2023.

Hierzu wurden von der vorherigen Kunst-Biennale wieder nutzbare Materialen gesammelt und im Deutschen Pavillon katalogisiert, sortiert und eingelagert. Der größte Ausstellungsraum diente als Materiallager, während die anderen Räume als Coworking Space, Cafeteria, experimenteller Sanitärraum und Werkstatt genutzt wurden.

Studierende, Handwerker und Azubis aus ganz Europa arbeiteten hier, um überall wo Bedarf war, sei es auf der Biennale oder in der Stadt, mit den gegebenen Baumaterialien kreative Lösungen zu liefern.

So ist es nicht verwunderlich gewesen, dass im Vergleich zu allen anderen Ausstellungen beim Betreten des Deutschen Pavillons eine ganz andere Atmosphäre herrschte. Teilweise war es laut, Baumaterialen und Werkzeuge lagen am Boden, Arbeitende huschten geschäftig durch die Räume – im Deutschen Pavillon wurde nicht nur theoretisiert und bürokratisiert, sondern vor allem umgesetzt.

Was für eine schöne Vision für Deutschland und die Baubranche! In diesem Zusammenhang können Concular aus Berlin (u.a. Gebraucht-Baustoffhändler) und das Architekturbüro situ aus Basel als Beispiele für zirkuläres Bauen genannt werden.

Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet

  • Deutscher Beitrag auf der 18. Internationalen Architekturausstellung - La Biennale di Venezia

Ku­ra­tie­rt von der

  • Architekturzeitschrift ARCH+ mit den Architekturbüros SUMMACUMFEMMER und Büro Juliane Greb

Umsetzung

  • Venedig, November 2023