KUM MIT

Angrenzend an Landshut liegt die Gemeinde Kumhausen. Für sie und umliegende Orte ist das Gemeindezentrum KUM MIT entstanden. Es ist eine vielseitig nutzbare Begegnungsstätte für große und kleine Veranstaltungen, für Jugendgruppen und Vereine – für Begegnungen aller Art.

Die ersten Erwägungen für ein neues Gemeindezentrum entstanden 2014 mit dem Umbau eines ehemaligen Discounter-Gebäudes, das an dieser Stelle stand. Glücklicherweise waren dies lediglich Ideen, den es muss sowieso schon eine sehr unglückliche Konstellation gewesen sein, die funktionale und ästhetikferne Supermarktarchitektur gegenüber der des Rathauses. Es mag dem Einem oder Anderem auch als praktisch vorgekommen sein, nach der standesamtlichen Trauung das kühle Dosenbier direkt nebenan im „Supermarkt-Kiosk“ holen zu können. Wahrscheinlich die Ausnahme! Die jetzige Konstellation ist mir auf jeden Fall deutlich lieber, da auch der Gemeindesaal über eine entsprechende Küche mit Kaltgetränken verfügt, die man im Bürgergarten hinter dem Gemeindezentrum zum Beispiel genießen kann.

Neben vielen Vereins- und Gruppenräumen, ist vor allem der große Bürgersaal (260 m²) das Zentrum und der imposanteste Raum des Bauwerks.

Es ist einfach ein schönes Raumerlebnis, wenn man vom Haupteingang den Saal betritt, der sich dann plötzlich über zwei Stockwerke hin öffnet. 

Aber auch auf der funktionalen Ebene hat der Saal wirklich viel zu bieten. Er lässt sich für alle möglichen Veranstaltungsarten flexibel umbauen. Mit Bestuhlung, mit Bestuhlung und Tischen, mit und ohne Bühne, komplett leer, dunkel oder hell, ebenerdig oder mit Empore (99 m²). Ebenso können der Vorplatz und der Bürgergarten noch in das Kulturgeschehen integriert werden. 

Für eine gute Akustik sorgt die hochwertige Medientechnik und die spezielle Holzverschalung der Innenwände. Zusätzlich können auch noch Raumteile abgetrennt werden, zum Beispiel die Empore oder die Saalbar.

Der Bürgersaal öffnet sich nicht nur vertikal, sondern auch horizontal – durch seine  bodentiefen Fenstern zum Vorplatz und zum Bürgergarten. Diese Transparenz des Gebäudes bietet wieder die verschiedenste Möglichkeiten, das Ort- und Raumempfinden zu gestalten. So ist zum Beispiel der Bürgergarten hinter dem Gemeindezentrum kaum einsehbar und ermöglicht Diskretion und Ruhe, während die gegenüberliegende Seite des Saales auch das Gegenteil zu bieten hat. Hier ist das Rathaus, ein Vorplatz mit Brunnen, Parkplätze und die Hauptverkehrsader des Ortes.

Als abschließendes Fazit, würde ich das Bauwerk von Bernhard Paringer so beschreiben: Ein Gebäude das sich von außen bedeckt hält, was sich zurück nimmt zu Gunsten des Rathauses. Es könnte einem sogar passieren, dass man das Gemeindezentrum auf dem Weg ins Rathaus garnicht wirklich wahrnimmt, dafür kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus, wenn man es betritt. Kompliment!

Architekt

  • NEUMEISTER & PARINGER ARCHITEKTEN BDA, Landshut

Umsetzung

  • September 2021, Kumhausen